Für das 2:11 (1:2, 0:5, 1:4, 0:0) der SpVg Laatzen beim SC Hellas 99 Hildesheim hat Trainer Carsten Stegen ein Fazit in drei Wörtern gewählt: „Wir waren schlecht.“ Das Wasserparadies erwies sich für die Laatzener mitnichten als das Land, in dem Milch und Honig fließen. Geschenkt wurde ihnen von den Gastgebern nichts, den Erfolg erarbeiten wollten sie sich andererseits offenbar auch nicht. „Das war komplett emotionslos gespielt. Hellas wollte wirklich. Wir haben nur freundlich mitgespielt, nicht gegen den Gegner gespielt“, monierte Stegen.

Der Trainer führte indes auch mildernde Umstände für seine Mannschaft ins Feld, Stichwort Milch und Honig: Jens Möller, Sven Grüneberg und Andreas Roth stiegen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte ins Becken. Sich im Bett zu erholen – womöglich mit besagtem süßen Hausmittel in der Hand – wäre für das Trio die wesentlich angenehmere Abendgestaltung gewesen. Bei Kapitän Tobias Müller war die Erkältung so stark, dass er gar nicht erst die Reise in die Domstadt mit antrat.

Und dennoch: „Der Anfang ging noch“, blickte Stegen zurück. Björn Richter, 1. Minute, 1:0 für die SpVg. „Nach einem Viertel lagen wir mit 1:2 zurück, da war noch nichts passiert“, so der Trainer. Danach habe seine Mannschaft zwei Durchgänge lang jedoch sehr ungeschickt agiert. Das zweite Viertel ging mit 5:0 an die Gastgeber, das dritte mit 4:1 – Janek Steegmann sorgte mit seinem Treffer zum 2:8 (19.) lediglich für ein wenig Ergebniskosmetik. In dieser Phase leisteten die Laatzener kaum ernsthafte Gegenwehr. Im Angriff schossen sie die Hildesheimer Torhüter Julian Beyl und Marcel Wiegand bisweilen eher warm, als sie in Verlegenheit zu bringen. Genau das tat Fynn Schütze mit den Laatzenern. Zwar gelangen dem 19-jährigen Nationalspieler „nur“ zwei Tore, „aber er hat uns taktisch vor große Probleme gestellt“, gestand Stegen, der übrigens in Bezug auf eine weitere Stütze der Hildesheimer recht behalten sollte: „An einem guten Tag wirft der uns immer drei, vier Tore rein“, hatte er im Vorfeld über Steven Brager gesagt. Er traf dreifach.

Es hilft nichts, abhaken. Vielleicht ist es ganz gut, dass die Sportliche Vereinigung bereits morgen wieder im Einsatz ist. Um 19.30 Uhr ist die DWL-Reserve von Poseidon Hamburg zu Gast im aquaLaatzium. Der Abstieg der ersten Mannschaft der Hansestädter steht bereits fest, sie hat kein Spiel mehr. „Es ist also ein bisschen eine Wundertüte, mit wem sie kommen“, so Stegen. Wichtiger ist ihm aber, dass im Idealfall alle seine Spieler wieder gesund sind.

Von Ulrich Bock aus den Leinenachrichten vom 03.03.2018