Als Carsten Stegen vier Sekunden vor dem Ende der Partie eine Auszeit – die einzige für sein Team – genommen hatte, sorgte er bei seinen Spielern für verwunderte Blicke. Auch die Zuschauer und die bereits wartenden Mannschaften, die anschließend ihre Partie austragen sollten, zeigten sich leicht irritiert. Denn die SpVg Laatzen führte zu diesem Zeitpunkt in der Partie bei SV Poseidon Hamburg II in der 2. Liga Nord bereits mit 17:5, am Ende ging es 18:5 (6:0, 1:2, 7:1, 4:2) aus.

Allerdings hatte der Coach noch einen kleinen Trick auf Lager. „Ich wollte noch ein Überzahlspiel ausprobieren. Das hatten wir noch nicht so oft trainiert“, sagte er. Seit dieser Saison darf der Torwart die Mittellinie beim Angriff mit überqueren. Kurios: Stegens Gegenüber, der Hamburger Coach Zafeirios Challas, entschied sich mit dem Schlusspfiff für eine Auszeit für sein Team. Da die Poseidon-Reserve zu dem Zeitpunkt aber nicht in Ballbesitz war, bekamen die Laatzener einen Strafwurf zugesprochen, den Sören Marherr mit seinem insgesamt vierten Treffer zum Endstand verwandelte.

Einsicht nach Ansprache

So turbulent war es in der Begegnung sonst nur selten. Die SpVg legte im ersten Viertel furios los, ging mit 6:0 in Führung. Der zweite Abschnitt ging jedoch mit 2:1 an die Hansestädter. Bei der Pausenansprache am Rande des Beckens herrschte bei den Spielern die Einsicht, dass nun wieder eine Leistungssteigerung her müsse. Die folgte umgehend. „Nachdem die Jungs kurzzeitig den Faden verloren hatten, nahmen sie ihn schnell wieder auf. Das war schon gut“, lobte Stegen. Die Überzahlquote war ordentlich, vier Treffer erzielten die Laatzener mit einem Spieler mehr im Wasser. „Wir waren kreativ, haben das schön ruhig zu Ende gebracht“, sagte der Trainer, der Linkshänder Sören Marherr ein Sonderlob aussprach: „Er hat von rechts für viel Druck gesorgt.

SpVg Laatzen: Hahn (5), Marherr (4), Seidel, Richter (je 2), Busch, Werner, Traue, Möller, Roth (je 1)

Artikel von Mark Bode aus den Leinenachrichten vom 21.01.2020.