Das war unglücklich, das war ärgerlich: Im entscheidenden Spiel um den Norddeutschen Pokal ist die SpVg Laatzen nach einer turbulenten Schlussphase nicht über ein 8:8 gegen Gastgeber und Meister Poseidon Hamburg hinausgekommen – dieses Remis reichte den Hamburgern dank des besseren Torverhältnisses zum Pokalsieg. Gegen den Teilnehmer am Aufstiegsturnier zeigte die SpVg eine gute Leistung, lag fast durchgehend in Führung, teilweise mit zwei Toren. Die Hamburger konnten allerdings immer wieder verkürzen, mit einem 6:6 ging es ins Schlussviertel. Hier erwies sich Julian Scherp wieder einmal als „Mister Cool“ und verwandelte zwei Überzahlen zum 8:6 (28.). Das hätte eigentlich reichen können/müssen, Poseidon verkürzte aber ebenfalls in Überzahl schnell zum 7:8. In der Schlussphase lief es dann gegen die SpVg: Nach zwei Pfostentreffern wurde ein Hamburger Schuss so unglücklich geblockt, dass er als Bogenlampe unhaltbar für Torhüter Dennis Behrens (vertrat den urlaubenden Nicklas Dreßler hervorragend) im Tor landete. In der letzten Minute waren die Laatzener am Drücker und erzielten per direktem Freiwurf tatsächlich das 9:8 – wegen vermeintlichem Verzögern wurde das Tor allerdings nicht anerkannt. Ein sehr unglückliches Ende eines guten Spiels, in dem es der SpVg wieder nicht gelang, einen Vorsprung gegen Poseidon ins Ziel zu retten. „Heute wären wir wirklich dran gewesen und hätten uns den Pokalsieg verdient“, ärgerte sich Trainer Carsten Stegen, der mit dem Auftreten seines Teams insgesamt aber zufrieden sein konnte.

Am Tag zuvor hatte sich die SpVg zunächst mit einigermaßen souverän mit 13:5 gegen die HSG Warnemünde durchgesetzt, das 16-jährige Nachwuchstalent Janek Steegmann erzielte dabei sein erstes Tor in der ersten Herrenmannschaft. Anschließend taten sich die Laatzener trotz leichter schwimmerischer Überlegenheit gegen Hellas Hildesheim äußerst schwer. Beide Teams hatten in dieser Begegnung mit zwei tief stehenden Zonenverteidigungen eine schwache Schussausbeute – sicherlich auch den kalten Wassertemperaturen und den guten Torhütern geschuldet. So mussten die Laatzener fast durchgehend einen einem knappen Rückstand hinterherlaufen, auch das sechste Saisonduell beider Mannschaften verlief auf Augenhöhe. Mit einem 5:5 ging es in das letzte Viertel, hier gelang Kapitän Tobias Müller aus der Centerposition das 6:5 (27.). Weitere Tore wollten beiden Teams trotz guter Gelegenheiten nicht gelingen. Glück für die SpVg: Mit einem strittigen Strafwurf trafen die Hildesheimer nur den Pfosten.

Eine lange und personell teilweise schwierige Saison ist damit beendet, sowohl in der Meisterschaft als auch im Pokal holten die Laatzener den „Vize-Titel“ hinter Poseidon Hamburg. Die Bilanz von zwei Unentschieden, zwei Ein-Tor-Niederlagen und einer Zwei-Tore-Niederlage in fünf Saisonspielen gegen Poseidon zeigt wie eng es zwischen den beiden Teams auf Augenhöhe zuging, letztlich waren die Hamburger aber den kleinen entscheidenden Tick besser und abgezockter. Angesichts der Abgänge der absoluten Leistungsträger Jobst Lange, Alexander Keding und Janek Brinkmann vor der Spielzeit und der vermehrten beruflichen Belastung einiger Stammspieler war es somit eine ordentliche Saison, auch wenn mehr möglich gewesen wäre. Dauerkonkurrent Hellas Hildesheim wurde in fünf von sechs Saisonspielen besiegt, und auch gegen Waspo98 II und die White Sharks II konnte immerhin jeweils ein Sieg eingefahren werden.

Es bleibt, dem SV Poseidon Hamburg zum verdienten „Double“ zu gratulieren und viel Erfolg für das Aufstiegsturnier zu wünschen (auch wenn die spannenden Duelle in der 2. Liga Nord in der nächsten Saison wirklich fehlen würden) – damit geht es für die 1. Herren nun in die Sommerpause (gegen die Langeweile gibt es ja zum Glück einige Einladungsturniere).

SpVg: Dennis Behrens, Moritz Müller – Tobias Müller (9), Michael Hahn (6), Julian Scherp (5), Robin Kaiser (4), Jonas Seidel (2), Janek Steegmann (1), Björn Richter, Michael Hindemith, Max Reinhardt, Phillip Stadermann und Jens Möller (nur Sonntag).
Trainer: Carsten Stegen.

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