Eine fulminante Aufholjagd und ein Treffer von der Mittellinie legt den Grundstein für den erstmaligen Erstliga-Aufstieg
 
Brandenburg gegen Laatzen, da war doch was…. ja da war etwas, nämlich das vermutlich spektakulärste und legendärste Spiel der jüngeren Laatzener Wasserball-Vergangenheit.
16. Juli 2011, 13:00 Uhr, ein sonniger Tag in Brandenburg, wo es beim Aufstiegsturnier in die Bundesliga zum Auftaktduell zwischen dem Ostvertreter SGW Brandenburg und dem Nordzweiten SpVg Laatzen kommt (Nordmeister Freie Schwimmer Hannover hatte verzichtet). Die Brandenburger werden als Ost-Meister und Erstliga-Absteiger ihrer leichten Favoritenrolle von Anfang an gerecht, während die SpVg so gar nicht ins Spiel findet. Mitte des zweiten Viertels führen die Gastgeber bereits mit fünf Toren, 8:3 in der 11. Minute.
 
In der Folge wogt die Begegnung hin und her, die Laatzener können zwar immer wieder auf zwei Tore verkürzen, im dritten Viertel zieht Brandenburg aber wieder auf 12:7 (20.) davon, die Vorentscheidung scheint erneut gefallen. Zum zweiten Mal kämpfen sich die Gäste aber heran, Jens Möller verkürzt auf 11:12 (25.). Ein Doppelschlag lässt die Brandenburger allerdings abermals davonziehen (11:14), bevor Tobias Müller und Marcel Jünemann zumindest die Hoffnung aufrecht erhalten und wieder auf einen Treffer verkürzen (13:14 in der 30. Minute).
 
In der Folge bleibt aber eine Überzahl ungenutzt, und die Gastgeber gehen mit einem Tor Vorsprung in die letzten 30 Sekunden des Spiels – ein Unentschieden scheint ihnen sicher. Diese letzte halbe Minute steigert die Dramatik aber noch einmal in ungeahnte Höhen: 20 Sekunden vor Spielende wird ein Laatzener Konter von Jan Wirszins (zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt als Kontermaschine bekannt) zum umjubelten 14:14-Ausgleich vollendet. Anschließend heißt es hinten dicht machen, immerhin einen Punkt – nach diesem Spielverlauf schon eher glücklich.
 
Obwohl… man kann es ja nochmal versuchen. Angriff abgewehrt, Alexander Hachmeister blockt an der Mittellinie Marcel Jünemann frei, und der versucht es aus 16 Metern, fast an der linken Außenleine, einfach mal… Der Rest ist bekannt, der Ball schlägt tatsächlich im rechts oben im Winkel des Brandenburger Tores ein – mit der Schlusssirene der 15:14-Siegtreffer – der Wahnsinn.
Riesenjubel bei der SpVg, der das Glück an diesem Tag hold war. Am Nachmittag folgt ein hart erkämpfter 11:9-Erfolg gegen die Wasserfreunde Fulda, sodass bereits am Sonnabend der überraschende Laatzener Aufstieg feststeht.
 
Aufstellung der SpVg gegen Brandenburg 2011:
Hendrik Meyer – Jörn Knauer, Marcel Jünemann, Andreas Politze, Tobias Müller, Michael Hindemith, Jan Wirszins, Michael Hahn, Björn Richter, Ramon Dohle, Jens Möller, Alexander Hachmeister und Robin Kaiser.
Trainer: Holger Rähse; Manager: Carsten Stegen; Betreuerin: Claudia Leinweber.