Die SpVg Laatzen hat den Saisonauftakt in der 2. Liga Nord verpatzt. Trotz einer furiosen Aufholjagd musste sich der amtierende Meister im Heimspiel gegen die DWL-Reserve der White Sharks Hannover mit 13:15 (3:5, 2:2, 1:5, 7:3) geschlagen geben. „Ein Punkt wäre schön gewesen. Den Sieg hätten wir nicht verdient, weil wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen und unsere körperliche Überlegenheit nicht genutzt haben“, sagte Trainer Carsten Stegen.

Die SpVg lag während der gesamten Partie nicht einmal in Führung. Robin Kaiser, Julian Scherp und Rückkehrer Michael Hahn egalisierten allesamt in Überzahl, ehe die Sharks in den letzten 20 Sekunden des ersten Durchgang noch zweimal trafen. Im zweiten Viertel hielten Scherp und Tobias Müller mit ihren Treffern zumindest den Anschluss (5:7).

Nach dem Seitenwechsel schien der SpVg das Spiel gänzlich aus den Händen zu gleiten. Vorn lief fast nichts mehr zusammen. Hahn zog mehrmals gefährlich aus dem Rückraum ab, prüfte aber nur das Gebälk oder den gut aufgelegten Sharks-Keeper Felix Benke. Über die Außen und den Center blieben die Laatzener meist wirkungslos. Nur Jens Möller traf im dritten Durchgang (6:8), ließ danach aber gute Chancen liegen. Ein Pfostenabpraller landete genau vor Möller, der allerdings noch mit der vergebenen Chance haderte. „Wir haben im Angriff viele Bälle verloren und schlechte Pässe gespielt. Und in der Rückwärtsbewegung waren wir völlig orientierungslos. Aber ist es normal, dass im ersten Pflichtspiel nicht alles funktioniert“, betonte der Coach. Bis zur finalen Viertelpause zogen die fitten und beweglichen weißen Haie mit vier Toren in Folge auf 12:6 davon.

Die Vorentscheidung war gefallen, hätte man denken können. Doch als es schon fast zu spät war, übernahm die SpVg das Kommando. Björn Richter verkürzte schnell, ehe Möller und Müller ihre Erfahrung und Wurfgewalt nutzten, um die Partie spannend zu gestalten. Die beiden Routiniers zielten jeweils dreimal genau. Dem Kapitän war es vorbehalten, knapp zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich zu erzielen (13:13). Ein Happy End sollte es aber nicht geben. In Überzahl hatte Müller die Führung auf der Hand, traf von außen aber nur den Pfosten. Im Gegenzug sorgte Jan Rotermund mit einem sehenswerten Rückhandtreffer endgültig für die Entscheidung. „Erst im letzten Viertel haben wir den Kampf angenommen. Da hatte die Mannschaft Wut im Bauch“, sagte Stegen.

SpVg Laatzen: Dreßler – Müller, Möller (je 4), Scherp (2), Hahn, Kaiser, Richter (je 1), Mokhtar, Roth, Grüneberg, Seidel, Marherr, V. Mijokovic

VON DENNIS SCHARF AUS DEN LEINENACHRICHTEN VOM 08.01.2018